Kranksein können…
… ist für mich eine echte Kunst des Loslassen und Vertrauen üben.
Manchmal glaube ich das Kranksein und Ausfall erst gerechtfertigt sind, wenn man im Sterben liegt und es vorher noch nicht von mir wirklich erlaubt ist sich komplett rauszutun.
Das ist verrückt!
Nichts machen, liegen und liegen und den Körper das machen lassen was er gerade wirklich tun will – in Heilung gehen und die bösen Viren bekämpfen. Das erlaube ich ihm nicht wirklich weil genau da meine Gedanken eine Struktur haben die immer in die gleiche Richtung laufen.
Das geht jetzt nicht, wie soll ich das meiner Vorgesetzen und dem Unternehmen erklären. Die denken ich könnte doch eigentlich kommen, so schlimm wird es schon nicht sein. Und jetzt müssen die meine ganze Arbeit mitmachen. Wahrscheinlich überlegen die sich gerade, wie oft ich schon einen Totalausfall hatte und wie man mich los wird. Immer diese Befindlichkeiten, andere ziehen das doch auch durch usw.
… ich muss doch noch so viel erledigen und machen. Wenn ich nichts mache was passiert denn dann….
Angst!
Tja jetzt hat es mich aber richtig erwischt und alles so wie immer. Ab zum Arzt für den offiziellen Krankenschein, nein ich brauche keine Woche, drei Tagen reichen völlig aus. Wo kämen wir denn hin wenn jeder so lange seinen körperlichen und seelischen Bedürfnis nachginge. Nach drei Tagen Siechtum zack unter die Dusche, geht schon irgendwie und ab zur Arbeit.
Hmm Autofahren fühlt sich so mulmig an und mir ist auch nicht wirklich gut aber alles super, ich bin die Heldin, ich ziehe das durch, ich bin nicht weg, wenn es nicht wirklich noch ginge, geht schon.
2 Stunden später: Jammern, leiden, spüren das gar nichts mehr geht. Oh je und jetzt schon wieder Ausfall. Gibt es dafür noch eine Rechtfertigung.
Ja, die gibt es. Nachdem ich erkannt und anerkannt habe das gerade nichts anderes eine Rolle spielt als nachzugeben, anzunehmen und gesund zu werden konnte ich akzeptieren das jetzt nichts mehr gemacht werden muss. Nur noch sich dem hingeben, was ist. Absolute Ruhe und Nichtstun. Und der Druck etwas erfüllen zu müssen konnte gehen. Ich muss mich wie bei allem immer wieder daran erinnern, was mich so verrückt macht. Wo die Angst sitzt und warum meine Struktur so geprägt ist, dass ich vieles andere im Außen an erster Stelle setze und mich selber nicht ernst nehme mit dem, was ansteht.
Dass was ich denke und tue ist ausschlaggebend für mein Leben, und ich habe nur eins.
Ich bin jetzt einfach krank, total Ausfall und das Leben dreht sich ohne mein Zutun weiter. Was für eine Überraschung.
In diesem Sinne ein kurzer Einblick, was eine Virusinfektion so alles auslösen kann.
Iris Leclaire